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B. POSTZYGOTISCHE ISOLATIONSMECHANISMEN

 

Wir wollen nun das Gebiet der präzygotischen Isolationsmechanismen verlassen und kommen jetzt zu Mechanismen, deren Stellenwert von den meisten nicht-darwinistischen Biologen höher taxiert wird als die häufig reversiblen präzygotischen Barrieren.

Klotz kommentiert diesen Punkt 1970, p. 239:

Most of those who discuss isolation as a factor in evolution minimize the importance of sterility as a basis for recognizing species. Yet, ... it is one of the criteria set up by almost all who attempt to define the term. The truth is that there is little evidence that isolation per se brings about the development of sterility barriers.

Alle Biologen - ganz unabhängig davon, welche speziellen Theorien sie zum Ursprung der Arten vertreten - sind sich selbstverständlich darin einig, dass Organismen, die genetisch völlig inkompatibel und morphologisch so stark voneinander abweichen wie etwa Erbse, Birke, Maikäfer, Hering, Krokodil, Giraffe, Elephant, Blauwal und Mensch auch als verschiedene Arten zu betrachten sind.

Schwieriger wird die Frage bei den von Stebbins oben (p. 68) aufgeführten postzygotischen Isolationsmechanismen, bei denen im Falle der Geschwisterarten ein morphologischer Unterschied nicht oder kaum nachweisbar ist und darüber hinaus zum Teil noch kräftige oder sogar noch fertile Hybriden gebildet werden.

Bei der Diskussion der von Stebbins aufgeführten postzygotischen Isolationsmechanismen beginne ich diesmal mit dem letzten Punkt, und dann werden die Punkte 2 und 1 behandelt, da eine Steigerung in der Gen-bedingten Wirksamkeit der Isolationsbarriere in dieser Reihenfolge zu beobachten ist. Der Punkt 3, die Chromosomenmutationen, soll anschließend betrachtet werden.


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