E) PROF. FERDINAND SCHMIDT: GOTT ZUFALL
Der Neodarwinismus hat an die Stelle eines göttlichen Schöpfers lediglich den Gott Zufall gesetzt, der ebenso allmächtig, allwissend und allgegenwärtig ist. Er kann alles: Er macht unzählige der erstaunlichsten Erfindungen. Er weiß alles: Er beherrscht souverän alle biochemischen, biophysikalischen und biologischen Gesetze und stellt alle wissenschaftlichen Leistungen auf diesen Gebieten weit in den Schatten. Er ist überall in Aktion und ist doch unsichtbar - unsichtbar und unfassbar im wahrsten Sinne des Wortes. Sogar seine Herkunft gleicht der eines Gottes: Auch er ist unsterblich und war schon immer da.
BIOLOGIE HEUTE August 1989, p. 3.
(Die folgenden Ausführungen wurden 2002 hinzugefügt:)
Sowie PROF. ROBERT NACHTWEY ZUR ZUFALLSFRAGE:
Nach [Darwins Theorie] soll der blindwirkende Zufall nicht nur die erste lebendige Zelle mit dem wunderbaren Getriebe ihres Stoffwechsels mit
Wahlfähigkeit, Anpassungsvermögen und Fortpflanzungsfähigkeit [in selektierten kleinen
Schritten] erzeugt
haben, sondern diese tote,
blinde und geistlose Majestät "Zufall" wird auch als Urheber all der zahllosen, großartigen
Baupläne der lebenden Geschöpfe einschließlich des Menschen angesehen. Der bloße Zufall soll
das Nervensystem der Tiere so genial konstruiert haben, daß ihre vernünftigen Handlungen, die wir
"Instinkte" nennen, zwangsweise wie die Bewegungen einer Maschine ablaufen müssen. Darwin erklärte den
Instinkt als eine "inherited modification of the brain", als eine "vererbte Abänderung des Gehirns". Kleine,
zufällige Veränderungen des Nervensystems sollen eine Abänderung der Gewohnheiten hervorgerufen
haben. Natürlich müßten auf diese Weise ebensoviele [ja sogar noch wesentlich mehr] sinnlose wie
sinnvolle Gewohnheiten entstanden sein. Nach Darwin hat der Kampf ums Dasein durch Ausmerzen des Nichtpassenden
alles weitere getan, um aus diesem Chaos verschiedenster und einander widersprechender Gewohnheiten die
einheitliche, widerspruchslose Instinkthandlung zu schaffen. Dies ist schon ganz unglaublich, denn dieser Kampf
kann höchstens Minderwertiges ausmerzen, aber nicht aus zusammengewürfelten Gewohnheiten eine in sich
harmonische Handlung zusammensetzen.
Das seltsamste und von Darwin in keiner Weise irgendwie erklärte Wunder aber ist,
daß mit diesen zufälligen Veränderungen des Nervensystems auch immer gerade eine
Veränderung
aller der Organe und Körpersäfte erfolgte, die das Tier bei seiner neuen Gewohnheit notwendig brauchen
mußte. Sollen wir etwa auch an diesen fabelhaften Zufall glauben? Ein solcher "Zufall" wäre ja der
größte Hexenmeister aller Zeiten.
[Zur Veranschaulichung der Schwierigkeiten des Darwinismus und der Synthetischen
Evolutionstheorie in
dieser Frage möchte das
folgende Beispiel Nachweys dienen:]
[DIE WABENKRÖTE ]
In Holländisch-Surinam [heute Republiek van Suriname] lebt die Wabenkröte (Pipa
americana* Laur.), die von der berühmten deutschen Malerin und Forscherin Sibylla Merian 1705 entdeckt
wurde (Abb.2). Dieses Tier übt eine merkwürdige Brutpflege aus. Zur Fortpflanzungszeit schwillt die
Rückenhaut des Weibchens kulissenartig an. Mit Hilfe des Männchens werden alle abgelegten Eier sofort
sorgfältig auf dem Rücken des Weibchens ausgebreitet und verteilt**. Nun beginnt die Rückenhaut
unter
dem Laich mächtig zu wuchern und wallartig jedes Ei zu umwachsen, bis alle Eier in kleinen Hauttaschen
regelrecht eingebettet liegen. Jedes werdende Krötlein wird so von einer schützenden Kammer völlig
eingehüllt, die nach außen fest wie Leder wird. Auch ein Deckel wird über jedem Zellchen
ausgebildet. Die Rückenhaut setzt tatsächlich das Werk der Brutpflege fort, das mit einer
Instinkthandlung des Männchens begonnen wurde. Es ist so, als ob der Instinkt der Brutpflege in die
Rückenhaut des Weibchens gefahren wäre. Sie verwandelt sich in ein richtiges Wabenwerk aus
dreißig bis siebzig Zellen, deren jede zehn bis fünfzehn Millimeter hoch ist. Die Zwischenwände
der einzelnen Zellen werden außerordentlich reich mit Blutgefäßen versorgt. Zweiundachtzig Tage
dauert die Entwicklung der Krötenkinder in dieser mütterlichen Wabe. Einige Zeit vorher sprengen sie
schon die Deckel ihrer Zellen und strecken Kopf und Vorderbeine heraus.
Dies[es] Beispiel zeigt mit aller Deutlichkeit, daß Instinkthandlung und Organbildung aus
einer einzigen, gemeinsamen Wurzel stammen müssen. Die Instinkthandlung des Männchens, den Laich auf der
Rückenhaut des Weibchens auszubreiten, erhält erst ihren Sinn durch die Organbildung, die in der
mütterlichen Rückenhaut einsetzt. Das eine ist ohne das andere zwecklos und nicht denkbar. Beide
können nur aus einer einzigen Wurzel, aus einem verborgenen Urquell der Schöpfung stammen.
Das bedeutet
aber, daß auch im Leben und in der Entfaltung der einzelnen Zellen dieselben unbekannten Gewalten als
lenkende Krätre auftreten, die wir in den Instinkthandlungen der Tiere staunend am Werke sehen.
Alle organbildenden Zellen arbeiten ja so, als ob sie Einsicht in die Zwecke des Organs
hätten, das von ihnen aufgebaut wird, als ob sie mit weit vorausschauendem, durchdringendem Verstand begabt
wären. Ebenso handeln alle von ihrem "Instinkt" geleiteten Tiere. Weder die Tiere noch ihre Körperzellen
können ihr merkwürdiges "Wissen" aus der Erfahrung gewonnen haben.
Aus INSTINKT RÄTSEL DER WELT, pp. 44/45 und 25/26; Verlag Eberhard Brockhaus Wiesbaden
1950 [Anmerkungen in eckigen Klammern sowie Hervorhebungen im Schriftbild von W.-E.L.].
Herbert Wendt deutet mit folgendem Kommentar die Problematik der Frage nach einem
Selektionsvorteil
für den vorliegenden Fall an: "Warum gerade die Wabenkröte eine so
komplizierte Brutpflege treibt, ist den Zoologen ein Rätsel. Afrikanische Verwandte der Pipa, die
genau das gleiche Unterwasserleben führen und deren Nachwuchs kaum weniger durch Feinde gefährdet sind,
kennen solche Gewohnheiten nicht. Diese Krallenfrösche pflanzen sich in üblicher Weise fort, indem sie
den Laich an allerlei Wasserpflanzen heften. Und um die sehr fischartig aussehenden Kaulquappen(1), die
aus den
Eiern
schlüpfen, kümmern sich die Eltern nur dann, wenn sie sie erwischen und auffressen können" (Herbert
Wendt: DAS LIEBESLEBEN IN DER TIERWELT, p. 247. Rowohlt Verlag, Reinbek 1970).
___________
*Nach neuerer Nomenklatur Pipa pipa; Familie Pipidae, Gattung Pipa
mit 7
Arten. Vorkommen: Östliches Südamerika. - Die Familienmerkmale zeichnen sich durch eine ungeheure
Konstanz aus: "Die südamerikanische Wabenkröte (Pipa pipa) gehört zur urtümlichen
Familie
Pipidae, die fossil gut überliefert ist. Viele Funde stammen aus der Kreide" (R. Hofrichter
[Hrsg.]: Amphibien. Naturbuch Verlag/Weltbild Verlag 1998, p. 30; bold von W.-E.L.). Die Ontogenese ist jedoch bei
einigen heutigen Formen durch Paedomorphose verkürzt (häufig Form der Degeneration, die u.U. mit
Selektionsvorteilen verbunden war).
Prof. O. Kuhn schreibt nach rund 35-jähriger Arbeit über die Paläontologie der
Amphibien (kursiv jeweils von Kuhn, bold zusätzlich von mir):
"Die Ordnungen der Amphibien stehen zunächst scharf gesondert nebeneinander, sie
lassen sich weder aufeinander zurückführen, noch sind Ahnen der Reptilien unter ihnen bekannt,
obwohl die Anthracosauria und Seymouriamorpha zu den Reptilien tendieren. Jedenfalls führte die Entwicklung
zu den Reptilien an den Temnospondyli und den übrigen bekannten Labyrinthodontia vorbei, nicht über
sie hinweg. Kein Amphib mit dominierendem Interzentrum kann Ahne der Reptilien sein, das gilt auch für
Ichthyostega und den Wirbelbau der devonischen Crossopterygier (soweit er schon bekannt ist)."
Und nach Aufführung weiterer anatomischer Details: "Hieraus ist zu schließen,
daß alle bisher bekannten Amphibien nicht in die Ahnenreihe der Reptilien gehören können."
Und weiter zur Entstehung der Amphibien:
"Die von Schindewolf und vielen anderen (Beurlen, Dacqué) begründete Lehre von
den
Anastrophen in der Entwicklung läßt sich bei den Amphibien bestätigen. Die
Lücken sind primär vorhanden und lassen sich nicht auf
Überlieferungslücken zurückführen, obgleich solche vorhanden sind;..."
"Wie ich kürzlich nachweisen konnte...stellen die Amphibien eine polyphyletische
Klasse dar; es lassen sich 10 Stämme unterscheiden, die weder auf eine gemeinsame Urform, noch auf
einander zurückzuführen sind" (O. Kuhn: Die Amphibien. Verlag Oeben, Krailling bei München,
1965 pp. 9, 10, 12).
Stammbaum der 118 Familien der Amphibien aus Kuhn, p. 52 (die Pipidae nach neuesten Daten von
W.-E.L. bis in die untere Kreide verlängert, stärker gezeichnet und grün markiert; im Prinzip
ähnliche "Stammbäume" zum
jeweils sprunghaften Auftreten der Amphibiengruppen - jedoch nur bei Benton genauso detailliert - findet der
daran interessierte Leser in neuerer Literatur bei: B. Cox, D. Dixon, B. Gardiner und R.J.G. Savage: Dinosaurier
und andere Tiere der Vorzeit; Mosaik Verlag, 1989, pp. 46, 47; M. Benton (Ed.): The Fossil Record; Chapman
&
Hall 1993, pp. 667-689; Hofrichter (Hrsg): Die Amphiben (Verlag siehe oben) 1998, p. 22). Die
idealistische
Morphologie versteht die von Kuhn [und anderen] vermuteten (gestrichelten) Zusammenhänge als
mögliche ideelle,
nicht als realgenetische Zusammenhänge:
Keine einzige der 118 Familien ist durch eine kontinuierliche Kette von Übergangsformen
mit einer anderen abstammungsmäßig verbunden: Nicht nur die 10 Stämme, sondern auch die
Familien sind mit den oben zitierten Worten Kuhns "weder auf
eine gemeinsame Urform noch auf
einander zurückzuführen" (ganz auffallend ist dabei zunächst die "karbonische Explosion"). Dieses
- auch bei fossil sehr gut
überlieferten Gruppen - sprunghafte Auftreten neuer Formen mit
anschließender Konstanz über große Zeit- und Verbreitungsräume ist kein Zufall, sondern
zeigt durch seine Regelmäßigkeit
eine allgemeine Gesetzlichkeit zum Ursprung der Lebewesen an. ** "Bei der Paarung...vollführt das Paar im freien Wasser charakteristische "Loopings",
die
bewirken, daß die austretenden Eier gleich bei der Eiablage auf den Rücken des Weibchens fallen. In den
Pausen zwischen solchen Umdrehungen werden die Eier vom Männchen zuerst mit dem Körper, später auch
mit den Hinterfüßen fest auf den Rücken des Weibchens gedrückt. Nach der Paarung sinken die
Eier langsam in die sich verdickende Rückenhaut ein, bis jedes Ei einzeln von einer Wabe umschlossen ist. Bei
ursprünglicheren Arten, wie P. (früher Hemipipa) carvalhoi, P. parva u.a.,
entschlüpfen den Waben
fortgeschrittene Kaulquappen, die ähnlich wie die Larven der Krallenfrösche filtrieren. Diese
unspezialisierten Arten sind kleine (5 bis 7 cm) Frösche, die den Krallenfröschen
ähneln. P. snethlageae und besonders P. pipa dagegen sind große (bis 20 cm), flache,
absonderlich
gestaltete Formen, die reglos im Wasser lauern. Bei ihnen werden fertig entwickelte Jungfrösche
geboren" (Lexikon der Biologie; 8. Band, p. 365. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg 1994).
"Diese Kröte - Pipa, wie sie von den Bewohnern ihrer Heimat und auch von den
Zoologen
genannt wird - hat eine geradezu aberwitzige Gestalt, die kaum mehr an einen Froschlurch erinnert. Sie sieht nach
Doris Cochran "wie ein viereckiger, etwas angebrannter
Kartoffelpuffer" aus [vgl. (1) und
(2)], ist [während und nach
der 'Geburt' stark] mit lappen- und fransenartigen Gebilden bedeckt, hat keine Zunge und nur sehr kleine Augen,
trägt
Tastfäden an den Fingerspitzen und riesige Spannhäute zwischen den Hinterzehen, die ihr ein
hervorragendes Schwimmen und Tauchen ermöglichen."
Die Reaktion in Europa auf Sybilla Merians Beschreibung des 'Geburtsvorgangs' bei Pipa
veranschaulicht Wendt wie folgt: "Verständlich, daß Frau Merians Zeitgenossen über eine solche -
wie es
schien - verrückte Behauptung in helles Gelächter ausbrachen" (die letzten beiden Zitate nach Herbert
Wendt: Das
Liebesleben in der Tierwelt, pp. 244, 247. Rowohlt Verlag, Reinbek 1970).
In GRZIMEKS TIERLEBEN (dtv, Bd. 5, 1980) finden wir von H.R. Heusser folgende Beschreibung des
Paarungsverhaltens der Wabenkröte, welches die obigen Ausführungen noch weiter ergänzt und vertieft
(bold und kursiv von mir):
"Das Männchen...umklammert das Weibchen mit den Armen vor den Hinterbeinen. In den
folgenden Stunden schwillt die Rückenhaut des Weibchens kissenartig an; auch die Kloake wird
auffälliger...Die vierzig bis über hundert Eier werden im Laufe des Rituals, das die Kröten
fünfzehn- bis achtzehnmal wiederholen, ausgestoßen und befruchtet; das Paar hebt sich seitlich vom
Gewässergrund und macht eine halbe Drehung um die eigene Längsachse, so daß es mit dem Rücken
nach abwärts eine Sekunde lang im freien Wasser schweben kann. In dieser Sekunde gibt das
Weibchen drei bis zehn Eier ab, die zwangsläufig auf den Bauch des weiter hinten sitzenden Männchens
fallen. Unmittelbar anschließend macht das Paar eine halbe Drehung kopfüber, die es wieder in die
Ausgangslage am Boden bringt. Beim Abtauchen lockert das Männchen zugleich etwas seinen Klammergriff - mit
der Folge, daß die Eier auf den Rücken des Weibchens gleiten können. In diesem Augenblick erfolgt
auch die Befruchtung. Alle Eier, die nicht während des eine Sekunde lang dauernden Schwebezustandes
in Rückenlage auf dem Höhepunkt der "Rolle" ausgestoßen werden, fallen auf den Boden und gehen
zugrunde."
Darauf folgt dann das Festdrücken der auf dem Rücken des Weibchens 'gelandeten' Eier
wie oben zitiert. Allein das in einer Serie von zeitlich und räumlich genau aufeinander abgestimmten
Schritten
äußerst gezielt ablaufende Verhaltensrepertoire dürfte mit der Selektionstheorie schwer zu
erklären sein - wie viel weniger dann der geschlossene ethologisch-physiologische und anatomische
Gesamtvorgang, der dem Verhalten der Wabenkröte erst den biologischen Sinn gibt: "Die Instinkthandlung des
Männchens, den Laich auf der
Rückenhaut des Weibchens auszubreiten, erhält erst ihren Sinn durch die Organbildung, die in der
mütterlichen Rückenhaut einsetzt. Das eine ist ohne das andere zwecklos und nicht
denkbar" (vgl. Nachtwey oben). Und
rein funktional auf den
Fortpflanzungserfolg bezogen geht es - genauso erfolgreich - offenbar auch einfacher (wie die nächsten
Verwandten Pipas zeigen - siehe Wendts Kommentar oben). Wie die Synthetische Evolutionstheorie den
Gesamtvorgang
aus Tausenden von kleinen Einzelschritten durch (definitionsgemäß richtungslose) Zufallsmutationen
aufbauen
möchte, wobei jeder einzelne winzige Schritt mit
entscheidenden Selektionsvorteilen verbunden gewesen sein soll, ist für mich weder genetisch noch
verhaltensphysiologisch noch anatomisch nachvollziehbar. Das soll nicht heißen, dass man sich dazu nicht
"eine schöne plausible Evolutionsgeschichte ausdenken" könnte, doch sollten "die Evolutionsforscher
inzwischen gelernt haben, dass plausible
Geschichten bestenfalls Hypothesen sind, die testbar sein sollten" (vgl. Offene Fragen der
Evolutionstheorie). Aber wie misst man "Plausibilität"? Wenn sich z.B. mehrere Forscher zu einer bestimmten
Frage unabhängig voneinander verschiedene und sich in wesentlichen Punkten widersprechende
Evolutionsgeschichten ausdenken, die alle mehr oder weniger plausibel erscheinen [und die Geschichte der
Biologie kennt dafür zahlreiche Beispiele], dann dürfte klar sein, dass solche Darstellungen nicht
unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben müssen. Übrigens steht dieser subjektive
Plausibilitätseindruck
häufig umgekehrt proportional zum biologischen Kenntnisstand eines Beurteilers. D.h. je weniger er von
einer Frage versteht, desto "plausibler" erscheinen im die "Geschichten.
- Aber welche grundsätzliche Alternative haben wir?
Nach meinem Verständnis lautet die
wissenschaftliche Alternative INTELLIGENT DESIGN in Verbindung
mit der MESSAGE THEORY (vgl. dazu weiter Evolution
und Klassifikation und William
A. Dembski: Is Intelligent
Design Testable? - Wobei ich hinzufügen möchte, dass ich mich ansonsten mit den Herausgebern des
letzteren Artikels in wesentlichen Punkten nicht identifiziere, der Beitrag selbst erscheint mir jedoch
ausgesprochen inhaltsreich, auch wenn man nicht jede Aussage akzeptieren muss).
(1) Diskussion:
Hier ein paar Gedanken zur
Frage "warum die Kaulquappe zuerst Kiemen hat
und dann zum Lungenatmer wird (wenn das überhaupt stimmt). Ist das nicht ein Beispiel für den Wechsel
vom Fisch zur Amphibie?" [Frage von Herrn Q.; Hervorhebungen im Schriftbild der Zitate von mir. Punkte in
eckigen Klammern ergänzt.]
Es stimmt: Die Larven der Amphibien verfügen "zunächst über
funktionsfähige äußere und später über innere Kiemen" (Junker/Scherer 2001,
S. 189).
Aus den Amphibieneiern "entschlüpfen fischähnliche, beinlose Larven mit
äußeren Kiemen" (Lexikon der Biologie, 1999, Bd. 1, S. 298).
Und davor in demselben Werk: "Amphibienlarven und neotene Schwanzlurche atmen mit Kiemen,
Lungen, mit der Mundhöhle und über die Haut, adulte Amphibien nur über die drei letzteren
Organe."
Zu den Kiemen generell lesen wir im Band 2 desselben Werkes:
"Als spezialisierte Atmungsorgane bei Wassertieren sind Kiemen weit verbreitet. Sie
sind als gut durchblutete respiratorische Ausstülpungen
und Anhänge der verschiedensten Körperpartien bei Ringelwürmern, Krebstieren, Weichtieren,
Amphibienlarven, Manteltieren, und Fischen entwickelt worden."
("entwickelt worden" soll heißen 'von selbst entstanden' und ist falsch). Richtig ist
aber, dass Kiemen bei sehr vielen ganz verschiedenen Tierklassen und -gruppen vorkommen: Wie und womit sonst
sollten auch dauernd im und unter Wasser lebende Organismen atmen? (Die Wale z. B. mit ihren Lungen
müssen hingegen immer wieder auftauchen, um Luft zu holen.)
Die weite Verbreitung der Kiemen in verschiedenster Ausprägung zeigt also deren
funktionelle Notwendigkeit.
(Wenn Kiemen dagegen allein schon ein zureichender Beweis für Abstammung einer bestimmten
Lebensform von einer anderen wären, dann könnte man die Amphibien ebensogut von Ringelwürmern,
Weichtieren oder einer anderen Tiergruppe ableiten. [Das geht jedoch wegen fundamentaler
Bauplanunterschiede von solchen Gruppen grundsätzlich nicht])
Außerdem steht die Evolutionstheorie nach ihren eigenen Voraussetzungen bei den
Amphibien Kopf: Die Larven haben zunächst äußere Kiemen und können daher nicht
ein allgemeines Fischstadium rekapitulieren (Fische haben innere Kiemen; es müsste also die Larvenentwicklung
zumindest mit inneren Kiemen anfangen). Die äußeren Kiemen sind hingegen eine
"Neuentwicklung". Außerdem sind bei Molchen die Kiemen nicht an Knorpelbögen gebunden - ganz im
Gegensatz zu den Erwartungen der Evolutionstheorie (insbesondere des "biogenetischen Grundgesetzes").
Bei den Amphibienfahrzeugen - um ein Beispiel aus dem technischen Bereich zu nehmen -
schließt wohl niemand aus den funktionellen Notwendigkeiten und Einrichtungen für eine Fahrt auf dem
Wasser, dass das Fahrzeug [oder Flugzeug] "von Schiffen abstammt" (nur funktional-ideell kann man eine
Verwandtschaft
annehmen).
Zum Thema Kiemen und Evolution finden Sie weitere Punkte in dem Junker/Scherer-Lehrbuch.